Singapur: Eine Reise in unterschiedliche Welten
Im quirligen Bangkok in den Flieger eingestiegen und drei Stunden später mitten in Singapur am Raffles Place angekommen: Der erste Eindruck? Was für ein Unterschied!
Mein allererster Eindruck
Schaut man nach oben, sieht man rund um einen herum nur Wolkenkratzer, einer höher als der andere. - Ich gebe zu Hochhäuser gibt es in Bangkok auch genug, aber irgendwie ist es in Singapur anders. Vielleicht weil sie nicht über die ganze Stadt verteilt sind, sondern alle eher im Zentrum gelegen. - Egal, ich senke meinen Blick wieder: Ich bin umgeben von unzähligen chic-gekleideten Menschen, die zwischen den Bürotürmen von Meeting zu Meeting laufen und sich von der Schwüle und Hitze in ihren engen Etuikleidern und Anzügen nichts anmerken lassen. Am Boden ist alles blitzblank und sauber. Der Rasen gepflegt. Nicht mal Kaugummi am Asphalt, denn der wird in Singapur gar nicht erst verkauft. Wo bin ich hier gelandet? Bin ich noch in Asien?
Ab in die Kapsel
Nach ein paar hundert Metern zu Fuß sind wir auch schon am Boat Quay angekommen. Was für ein Unterschied! Schmale, kleine Häuser, von denen sich in allen im Erdgeschoss ein Restaurant oder eine Bar befindet. Noch immer mit meinem rund 8 kg schweren Rucksack unterwegs, kann ich es mir nicht nehmen lassen die Krebse, Seezungen und Fische zu fotografieren, die man sich zum Abendessen aussuchen kann. Da ich nicht der größte Fan von Meeresfrüchten bin, bleibt es wohl auch beim Anschauen und Fotografieren.
Mitten in dieser lebendigen Straße, in einem der kleinen Häuser, befindet sich unsere Unterkunft, ein Kapselhotel. Singapur ist teuer. Die nicht mal 4 m² große Schlaffläche kostet pro Nacht in etwa genauso viel wie ein Zimmer in unserem Hotel mit Rooftop-Pool in Bangkok. Ich kann mich nur wiederholen: Was für ein Unterschied!
Ein friedliches Miteinander
Eigentlich wollte ich die Überschrift für diesen Absatz meines Reiseberichts Ein friedliches Nebeneinander nennen, aber dann habe ich nochmal genauer darüber nachgedacht. In Singapur leben die unterschiedlichsten Kulturen, Inder, Chinesen, Araber, Europäer, nicht nur friedlich nebeneinander, sondern miteinander.
Es ist schön zu sehen, dass es funktioniert einen chinesischen Tempel, eine Moschee und einen Hindutempel in einer Straße zu haben und dass alle Kulturen und deren Bräuche und Traditionen mit Respekt behandelt werden.
An nur einem Vormittag kann man in Singapur die drei größten Kulturen Asiens erleben und das zu Fuß. Nach nur wenigen Stationen U-Bahn Fahrt waren wir plötzlich in einer arabischen Welt. Rund um uns eine Moschee, bunte Fließen, und der Geruch von Falafels (Das ist laut Duden tatsächlich der Plural von Falafel!) und Hummus.
Ein paar hundert Meter weiter treffen wir auf buntes Treiben, allerhand Gewürze und Frauen in wunderschönen Saris - wir sind mitten in einem Markt in Singapurs Little India. Als wir zurückhaltend vor einem farbenfrohen Tempel standen, bat uns eine Inderin hinein und erzählte uns, dass in ihrem Tempel gerade ein besonderes Fest stattfindet und wir uns ruhig umschauen dürfen. Solch eine Gastfreundschaft hat uns wirklich positiv überrascht.
Nicht unweit von Little India entfernt befindet sich Chinatown. Dass man in Chinatown ist, merkt man schon in der U-Bahn Station, denn deren Name ist nicht nur in lateinischer Schrift, sondern auch mit chinesischen Schriftzeichen angegeben. Ein ganz besonderes Erlebnis in Chinatown war für mich der Besuch des Tempels, in dem unzählige Chinesen gemeinsam mit Mönchen in Trance gesungen haben - einer der besten Beats, die ich je gehört habe.
Hawker Markets
Ich liebe Streetfood Märkte. Man hat einfach so viel Auswahl und alles wird frisch zubereitet. Mit seinen zahllosen Hawker Markets, so werden die Streetfood Märkte in Singapur genannt, ist die Stadt der perfekte Ort, um allerlei asiatische Küche zu probieren - und das um nur wenige Euros.
Diese Hawker Centre gibt es gefühlt fast an jeder Straßenecke.
Besonders gefallen haben mir aber der Telok Ayer Market, auch bekannt als Lau Pa Sat, der in einem historischen Gebäude im kolonialstil untergebracht ist.
Ganz anders vom Stil her, aber irgendwie auch aus Eisen ist Timbre+, ein moderner Streetfood Markt, an dem man neben asiatischen Leckerbissen auch westliche Gerichte essen und dabei der Live-Musik lauschen kann.
Bunte Lichter
Ich denke, das ist was Asiatisches, jede Menge glitzernde Lichter, bunt beleuchtete Häuser und Boote und märchenhafte Lightshows. Nachdem ich im Frühjahr die beeindruckende Fontänenshow vorm Burj Khalifa in Dubai gesehen habe, liegt das Level für Licht- und Wasservorstellungen hoch. Aber Singapur ist perfektionistisch! Wir haben uns zwei verschiedene Lichtspektakel angesehen und beide waren einmalig.
Zuerst waren wir in den Gardens by the Bay, wo die berühmten Supertrees tausende kleine Pflanzen beherbergen. Jeden Abend fangen die riesigen, künstlichen Bäume zweimal zu funkeln an. Die bunten Lichter strahlen im Takt zu verschiedenen Liedern und man kann einfach auf der Wiese im Park liegen und sie beobachten.
Nachdem wir beim nach Hause Spazieren bunte Lichter und laute Musik am anderen Ende der Marina gehört haben, war das der Fixpunkt für den darauffolgenden Abend. Es erwartete uns ein einzigartiger Mix aus Wasser, Licht und Musik. Farbenfrohe Figuren werden auf eine meterhohe Wasserwand projiziert und rundherum spritzen die Fontänen um die Wette, eine höher als die andere. Das war ein toller letzter Abend in Singapur.